Kandinsky

Kandinsky

Bis zur Zeit des Positivismus (19. Jahrhunderts), in der Literatur dem Realismus, wird der Mensch als aktiver Teil der Gesellschaft betrachtet. Die Wirklichkeit kann dargestellt werden; sie ist klar und deutlich. Die Sprache ist das korrekte Hochdeutsch, damit k? nnen wissenschaftliche Themen ausgedr? ckt werden. Man hat Vertrauen in den Fortschritt und die Sprache ist nur ein Mittel, um das zu verbreiten. Nach der Jahrhundertwende f? hlt man das Bed? rfnis, die innere Welt auszudr? cken.

Diese Welt ist voller Konflikte: apokalyptische Bilder, die Mechanisierung, die Entfremdung, die Angst, das Versagen des Fortschritt, Elend, Tod und der Verlust der menschlichen Beziehung. Um sich aus dieser Situation zu befreien, braucht man einer Sprache, die erstmal diese tiefe neue Gef? hle auszudr? cken kann und zweitens den Weg einer neuen Welt schaffen kann. Alle Sprachregeln werden ver? ndert; es gibt keinen Satzbau mehr und die Sprache wird befreit, um eine neue Wirklichkeit darzustellen.

In diesem Zusammenhang ist das Theater des Expressionismus sehr revolution? r; es will Emotionen und Gef? hle erwecken. Ins besondere ist Wassily Kandinsky daf? r bekannt; die Sprache allein gen? gt nicht. Die Emotionen werden von Klang und Farbe hervorgerufen. In seinen Theaterwerken analysiert er die emotive Verwicklung des Zuschauers in der

Désolé, mais les essais complets ne sont disponibles que pour les utilisateurs enregistrés

Choisissez un plan d'adhésion
Aktion bei Musik, Tanz, Farbe, Licht und Wort. 1911 ver? ffentlicht er das Essay « ? ber das Geistige in der Kunst »; er formuliert eine Theorie ? ber die Wichtigkeit des Wortes auf und er at das Ziel, die « geistigen Eigenheiten » der Sprache zu zeigen. Durch diese bereicherte Sprache kann die Ich-Entdeckung werden. Dann ist so ein Werk nicht nur etwas rationelles, sondern eine tiefe Erfahrung. Durch den Klang tauchen Bilder und Gedanken aus dem Gewissen auf. Um das zu erzeugen, wird ein Wort oft wiederholt fast obsessiv (Kandinsky sagt « eine innerlich notwendige Wiederholung »), dann verliert das Wort seine Bedeutung und mit seinem « inneren Klang » kann es sich dem Absoluten n? ert. Das darstellende Drama « Der gelbe Klang » zeigt diese Theorie ? ber die Wiederholung und die Musikalit? t des Wortes. Es handelt von dem Fluss der Sch? pfung; die hellen Farben schaffen das Leben aus der Dunkelheit und die gelbe Farbe ist die Metapher f? r eine lebhafte Kraft. Hier das Moment der Sch? pfung, in dem die Wiederholung des Wortes schafft Vibration und Pulsschlag: « Die Blumen bedecken alles, bedecken alles, bedecken alles. Schlie? die Augen! Schlie? die Augen!

Wir schauen. Wir schauen. Bedecken mit Unschuld Empf? ngnis. ?ffne die Augen! ?ffne die Augen! Vorbei. Vorbei.  » Kandinsky ben? tzt eine darstellende Sprache, die von der Farbe beeinflusst ist. Er erkl? rt diese Beobachtung mit einer Metapher; die Farbe ist die Taste, das Auge ist der Klavierhammer und die Seele ist ein Klavier mit vielen Saiten. Du kannst eine unendliche Musik spielen. Der Maler sah diese Sprache als eine Kunstform, und die Kunst kann die Grenzen der Zeit ? berschreiten.